Ist für den Beruf des Staplerfahrers Arbeitskleidung vorgeschrieben?

Schutzhelm, Arbeitsschuhe, Gehörschutz – was davon brauche ich im Alltag als Staplerfahrer, woher bekomme ich es, und wer trägt die Kosten? Hier geben wir dir einen Überblick darüber, was für dich in Sachen Schutz- und Arbeitskleidung sowie PSA relevant ist.

PSA, Arbeitskleidung, Schutzkleidung – was ist das?

Arbeitskleidung: Das ist der Überbegriff für Kleidung, die bei der Arbeit getragen wird – sagt aber nichts über deren Funktion aus. Ein Business-Anzug ist also ebenso Arbeitskleidung wie ein Blaumann, eine bestimmte Uniform oder ein Laborkittel. Hier kann Schutz ebenso eine Rolle spielen wie die Außenwirkung (einheitliches Erscheinungsbild).

Schutzkleidung: Das bezeichnet Arbeitskleidung, die speziell dem Schutz des Trägers dient. Erforderlich ist sie z. B. auf Baustellen, in Laboren oder bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Sie ist geprüft und zertifiziert.

PSA: Das ist die Abkürzung für Persönliche Schutzausrüstung, die für eine bestimmte Tätigkeit erforderlich ist. Gemeint ist: Kleidung und Ausrüstung, die dich bei deinem konkreten Job vor potenziellen Gefahren schützt. Zur PSA können z. B. Schutzanzüge, Helme, Warnwesten, Schutzbrillen, Gehörschutz oder Schwimmwesten gehören.

Merke: Schutzkleidung ist nicht gleich Arbeitskleidung! Am konkreten Beispiel: Ein Business-Anzug schützt den Bänker zwar vor den schiefen Blicken seiner Kollegen, sie schützt ihn jedoch nicht vor Wetter, Flammen, herabfallenden Lasten, Chemikalien oder Lärm.

Stapler fahren: Potenzielle Gefahren

Im Lager gibt’s eine Vielzahl an Risikofaktoren – und zwar aus allen Richtungen. Potenzielle Gefahrenquellen sind etwa:

  • fallende Lasten
  • Kollision mit Ware
  • Lärm
  • Staubbelastung
  • Gefahrenstoffe
  • mangelnde Sicht & Nicht-gesehen-Werden

PSA für Staplerfahrer

Für Gabelstaplerfahrer gibt es keine gesetzlich vorgeschriebene Arbeitskleidung. In deinem Betrieb wird eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt. Auf deren Basis kann dann die PSA für deinen Job festgelegt werden.

Gibt es in deinem Betrieb Vorschriften für die Persönliche Schutzausrichtung, gelten folgende Regeln:

  • Dein Betrieb trägt die Kosten für die notwendige Schutzkleidung und -ausrüstung. Er ist übrigens auch dafür verantwortlich, die Persönliche Schutzausrüstung bei Bedarf zu warten, zu pflegen, zu lagern und zu ersetzen.
  • Dein Betrieb unterweist dich im Umgang mit der PSA – denn falsch angewendet nützt auch die beste Schutzausrüstung nichts.
  • Du hast die ehrenvolle Aufgabe, die PSA bei deiner Tätigkeit auch wirklich zu tragen. Denk dran: Das ist keine Schikane, sondern dient deiner Gesundheit!

Grundsätzlich gilt für Tätigkeiten im Lager:

  • Mit bequemer Kleidung bist du agiler und kannst schneller reagieren. Achte als Staplerfahrer also auf Klamotten, die dich nicht in deiner Bewegungsfreiheit einschränken.
  • Die Zehenschutzkappe von Sicherheitsschuhen schützt die Füße vor fallenden Lasten und Stößen. Das kann als Staplerfahrer nicht schaden – selbst, wenn es keine Vorschrift ist.
  • Arbeitest du häufig in Bereichen mit schlechter Ausleuchtung, kann eine Warnweste hilfreich sein. Trage sie einfach über deiner normalen Kleidung – so wirst du im Zweifel besser gesehen.
  • Vor allem in Lagern mit hohen Regalen oder mehreren Ebenen kann das Tragen eines Schutzhelms sinnvoll sein.
  • Bedienst du den Stapler in einem Betrieb mit lauten Maschinen, bietet sich ein Gehörschutz

Vorsicht ist der beste Schutz!

Nicht vergessen: Du bist nicht allein. Deine Kollegen sind ebenfalls im Lager unterwegs, haben es wahrscheinlich genauso eilig wie du und achten vielleicht nicht auf dich. Die wichtigste Schutzmaßnahme, an die sich alle halten sollten, ist: vorausschauend agieren. Mehr zum Thema findest du in unserem Beitrag rund um sicheres Verhalten auf dem Gabelstapler.

Rauf auf den Stapler!

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