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Wer im Lager arbeitet, kommt um die Europalette nicht herum. Sie wird für Lagerung und Transport verschiedenster Waren in unterschiedlichen Branchen verwendet. Aber was macht sie eigentlich aus? Hier findest du alle Fakten rund um die genormte Mehrwegpalette.
Was ist die Europoolpalette?
Die Europoolpalette, oder kurz einfach Europalette, ist eine genormte Flachpalette, die zur Lagerung und zum Transport von Waren verwendet wird. Ihr größter Vorteil: Im Gegensatz zur Einwegpalette ist sie mehrweg- und tauschfähig, kann also mehrfach verwendet werden. Hier ein paar Eckdaten:
- Flachpalette aus dem Tauschsystems des Europools
- EN 13698-1 genormt
- UIC-genormt (Union Internationale des chemins de fer: Vereinigung der Internationalen Eisenbahnen)
- entspricht den Bestimmungen der European Pallet Association e. V. (EPAL)
- Grundfläche: 0,96 m²
- Maße (L x B x H): 1200 x 800 x 114 mm
- Eigengewicht: 20 – 24 kg (abhängig von Holzart)
- zusammengehalten durch 78 (oder 81) Spezialnägel
- 17 zugelassene Holzarten, in Deutschland meist aus heimischer Birke, Fichte oder Kiefer. Die Holzart wirkt sich unter anderem darauf aus, welches Gewicht die Palette im feuchten Zustand annimmt.
- Gewichtsbelastungen: höchstens 1.000 kg auf einem Punkt, max. 2.000 kg bei gleichmäßiger Verteilung
Vorteile der Europalette
- Vierwegpalette, d. h. du kannst sie mit dem Gabelstapler von allen Seiten aufnehmen und transportieren
- standardisierte Größe: Maschinen (z. B. Verpackungsmaschinen) können auf die Europalette genormt werden, Prozesse sind automatisierbar
- vereinfacht weltweiten Handel
- erleichterte Lagerung & Transport
- mehrwegfähig
- tauschfähig: gebrauchte Paletten können verkauft werden, beispielsweise um im Lager/Fahrzeug Platz zu schaffen
- umweltfreundliche Rückführung und Wiederverwendung (Palettenpooling)
- Aufsatzrahmen erhältlich: macht aus der Europalette eine Holzkiste
- Sicherheit & Effizienz, da zuverlässige Angaben über die max. Traglast gemacht werden können
Daran erkennst du die Europalette
- Kennzeichnung EPAL am linken Eckklotz (nicht verpflichtend, ist aber Qualitätszeichen)
- Herstellercode, Signierklammer der Prüfer und Kennzeichnung der zur Herstellung zugelassenen Bahn, z. B. „D“ für Deutschland
- reparierte Europaletten: runder Prüfnagel am mittleren Klotz auf einer der beiden Längsseiten
- Zeichen des Europäischen Paletten-Pools ER am rechten Klotz
Interessante Fakten zur Europalette
- Die Europoolpalette hat ihren Ursprung in der Eisenbahnlogistik: 1961 verpflichteten sich die Eisenbahnen zu Herstellung, Nutzung und Reparatur einer genormten, tauschbaren Palette. Heute werden Europaletten von vier Marken hergestellt: WORLD, EPAL, CHEP und LPR.
- neuwertige Europalette: max. 2 Tauschgänge, z. B. Betriebe mit genormten Verpackungsmaschinen
- gebrauchte/tauschfähige Europalette: häufige Nutzung, Mängel (z. B. Absplitterung), z B. in Speditionen
- verbrauchte/nicht mehr tauschfähige Europalette: z. B. bei faulendem Holz
- reparierte Europalette: macht die Europalette wieder tauschfähig, erkennbar am von der EPAL vergebenen runden Nagelsiegel
Europalette vs. Industriepalette
- Mit 1200 x 1000 mm ist die Industriepalette breiter.
- Sie besteht aus Kiefernholz.
- Mit einem Eigengewicht von 31 kg ist sie schwerer als die Europoolpalette.
- Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen, die sich in der Belastbarkeit unterscheiden.
- Die Industriepalette ist mit Umlauf oder Bodenrahmen erhältlich.
- Sowohl Euro- als auch Industriepalette sind mit dem Stapler transportierbar.
- Traglast der Industriepalette: 1250 – 1500 kg (dynamische Last), 3000 – 4000 kg (statische Last).
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