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Als Staplerfahrer ist es gut möglich, dass du in einem Lager eingesetzt wirst – klar soweit! Doch wozu ist ein Lager überhaupt gut und welchen Part übernimmt es im Prozess der Lagerhaltung? In diesem Beitrag klären wir die wichtigsten Fragen rund um die Lagerhaltung und zählen auf, welche Aufgaben sie erfüllt und welche verschiedenen Arten es gibt.
Die Definition der Lagerhaltung
Um die Funktionen und einzelnen Arten der Lagerhaltung besser verstehen zu können, schadet es nicht, die Definition der Lagerhaltung zu betrachten. Die Lagerhaltung beschreibt die Lagerung bzw. das Aufbewahren von Waren und Produkten an einem dafür vorgesehenen Platz. Je nach Größe und Anzahl der eingelagerten Waren kann das ein einzelner Raum oder ein ganzes Gebäude sein. Die Lagerhaltung ist eine bewusste Unterbrechung des Materialflusses, bei der Lager- bzw. Pufferbestände gebildet werden.
Welche Aufgaben übernimmt die Lagerhaltung?
Du fragst dich nun, warum ein laufender Materialfluss extra unterbrochen werden soll und Güter eingelagert werden? Dies kann mehrere Gründe haben, wie dir unsere Übersicht über die vier wichtigsten Aufgaben der Lagerhaltung zeigt:
1. Sicherungsaufgabe
Das primäre Ziel der Sicherungsaufgabe ist es, dass Waren stets erwerbbar bzw. verfügbar sind. Treten im Produktionsprozess beispielsweise Probleme durch Transportstörungen, Lieferengpässe oder Ernteausfälle auf, ist es von Vorteil, einen gewissen Lagerbestand zu haben, der diese Ausfälle auffängt und kompensiert.
2. Überbrückungsaufgabe
Manche Waren können nur zu einer gewissen Zeit produziert oder geerntet werden. Der Einzelhandel will beispielsweise bestimmte Produkte wie Äpfel oder Mais das ganze Jahr über verkaufen – und nicht nur in der Erntezeit. Deswegen muss diese Ernte bis zum Tag des Verkaufes gelagert werden.
3. Spekulationsaufgabe
Es besteht die Möglichkeit, Waren mit einer erwartbaren Preissteigerung einzulagern und sie zu einem späteren Zeitpunkt mit Gewinn zu verkaufen. Als Orientierungshilfe wird vermutet, wie hoch der Bedarf für ein bestimmtes Produkt in Zukunft sein wird. Ebenfalls ist es für Unternehmen üblich, große Mengen eines gewissen Produktes zu erwerben, um so einen Mengenrabatt zu erhalten und die einzelnen Produkte dann zu einem deutlich höheren Preis als den Einkaufspreis zu verkaufen.
4. Veredelungsaufgabe
Manche Produkte erhalten ihre besondere Qualität erst durch eine bestimmte Reifezeit, beispielsweise Nahrungsmittel wie Käse, Bier und Wein. Aus diesem Grund lagert man sie ein, bis sie die gewünschte Reife und Qualität aufwiesen und zum Verkauf oder Verzehr geeignet sind. Die Produkte werden im Lager mithilfe der Zeit „veredelt“.
Welche Arten der Lagerhaltung gibt es?
Die Lagerhaltung bzw. die verschiedenen Lagerarten lassen sich aus den unterschiedlichsten Perspektiven klassifizieren. Zum einen kann betrachtet werden, zu welchem Zeitpunkt im Fertigungsprozess einer Ware das entsprechende Stück eingelagert wird, sprich sind es Lager für Rohstoffe, Halbfabrikate oder Endprodukte? Es kann zwischen verschiedenen Standorten unterschieden werden – handelt es sich also um ein internes Lager auf dem Firmengelände oder um ein Außenlager? Weitere Unterscheidungen sind in der Konsistenz der Ware (fest, flüssig, gasförmig), der Materialart (Glas, Metall, Holz etc.) und der Betriebsart des Unternehmens (Industrie, Spedition, Groß- oder Einzelhandel) möglich. Du siehst – den Klassifizierungsmöglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt!
Nichts wie losgestapelt!
So, genug der Theorie! Egal, ob du in einem Außen- oder Innenlager arbeitest oder Holzbalken oder Fässer mit Gasfüllung transportierst: Nun weißt du, was das sperrige Wort „Lagerhaltung“ bedeutet. Dir ist mit Sicherheit klar geworden, dass auch du als Staplerfahrer eine wichtige Aufgabe innerhalb der Lagerhaltung übernimmst – denn ohne dich würden die Waren nicht eingelagert werden können! Schwing dich also auf deinen Stapler und staple, was das Zeug hält!
Rauf auf den Stapler!
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